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Ortsvereinsvorsitzende grundsätzlich gegen Fracking

Veröffentlicht am 16.06.2013 in Reden/Artikel

Beim Fracking handelt es sich um einen sehr gefährlichen Prozess, der insbesondere das lebensnotwendige Grundwasser für die nachfolgenden Generationen vergiftet.

Beim Fracking wird Bohrwasser mit hohem Druck in die Erde gepresst. Dem Wasser werden so genannte Additive zugesetzt. Diese Chemikalien u. a. Säuren, Biozide sind als gesundheitsgefährdend, ätzend, umweltgefährdend und giftig klassifiziert. Sie sind schon in minimalen Konzentrationen hoch wirksam. Der Mengenmäßige Anteil im Bohrwasser beträgt „nur“ ca. 0,2 %. So wurden z. B. in der Umgebung von Damme rund 12 Millionen Liter Flüssigkeit in den Untergrund gepresst, in absoluten Zahlen 24 000 Liter Gift. Konkret wurde das wassertoxische und hormonell wirkende Octylphenol nachgewiesen. Es schädigt Entwicklung und Fortpflanzung. Auch Tetramethylammoniumchlorid, das nicht einmal in kleinsten Mengen ins Grundwasser gelangen darf, wurde vermehrt eingesetzt. Tetramethylammoniumchlorid ist giftig bei Hautkontakt und lebensgefährlich bei Verschlucken. Nicht nur die Frackingflüssigkeit selbst gefährdet das Trinkwasser, sondern auch Gase können durch Risse entweichen und in das Grundwasser gelangen. In den USA haben Methananreicherungen im Trinkwasser schon zu Explosionen geführt. Teils führte das Leitungswasser so viel Gas, dass es mit einem Feuerzeug angezündet werden konnte. In einigen Frackinggebieten der USA ist das Grundwasser nicht mehr trinkbar. Die Anwohner werden mit Wasserwägen beliefert. Die amerikanische Umweltbehörde in Wyoming fand Chemikalien wie Glykole und andere Alkohole, Petroleumderivate sowie Methangas und Schaummittel. Daraufhin empfahl die US-Gesundheitsbehörde den Betroffenen, ihr Leitungswasser nicht mehr zu trinken und beim Duschen für Belüftung zu sorgen. Auch in Pennsylvania waren 13 Quellen mit Methan, Arsen, Barium, Glykolen, Phenolen und anderen Chemikalien verseucht. Für das Fracking werden viele Millionen Liter Wasser benötigt. Diese Wassermengen fehlen im örtlichen Grundwasserkörper, was massive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt haben kann. Das Rücklaufwasser ist oft stark radioaktiv belastet und muss aufgrund der verwendeten Gifte entsorgt werden. Radon und andere Radionuklide sowie Salze, Schwermetalle und Substanzen wie Benzol oder Reaktionsprodukte aus den verschiedenen Zusätzen können sich im Rücklaufwasser befinden, die nicht in kommunalen Kläranlagen entsorgt werden können. In Deutschland ist bisher keine Behandlung in Industriekläranlagen vorgesehen. So wird die giftige Brühe wieder in den Boden verpresst. Ein Frackingverbot muss künftig im Bergbaurecht auf Bundesebene verankert werden. Menschen fordern zu Recht, dass der Schutz des Grundwassers Vorrang vor dem Profit der Gas-Unternehmen haben muss. Annette Uhlenbrock