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Dreigliedriges Schulsystem ist überholt

Veröffentlicht am 24.05.2013 in Ortsverein

Der SPD-Ortsverein diskutierte in seiner letzten Sitzung ausführlich über das Modell „Schule in Gemeinschaft“, das bereits im Staatsanzeiger im März in einer Sonderbeilage der CDU-Landtagsfraktion erschien und jetzt endlich auf Antrag der SPD Gruppierung im Gemeinderat vorgestellt wurde. Ganz deutliche Unterschiede zum bisherigen dreigliedrigen Schulsystem mit allen Folgeproblemen konnten die Anwesenden nicht erkennen. Im Gegenteil: durch die Einführung von Praxisklassen, die eine Gruppe von SchülerInnen in eine bestimmte Schublade schiebt, wird es in Bad Waldsee ein viergliedriges Schulsystem geben. „Eine „richtige“ Gemeinschaftsschule will doch gerade die Schwächeren stärken und das geschieht über das längere gemeinsame Lernen. Eine umfassende Bildung muss unabhängig von der sozialen Herkunft möglich sein.“, so Emil Kaphegyi. In einer bunten vielfältigen Gesellschaft geschehe Bildung nicht nebenbei, so die einhellige Meinung. Bildung beginne nach Auffassung von Annette Uhlenbrock bereits ab dem ersten Lebensjahr in einer solidarischen Gemeinschaft und begleite junge Menschen idealerweise in verbindlichen Gemeinschaftsschulen bis zur Klasse 10 bzw.13. Die veränderten Familienstrukturen erfordern neue pädagogische Konzepte und Wege. Die Ein-Ernährer-Familie gehört mehrheitlich der Vergangenheit an. Immer häufiger müssen Familien-Mütter – insbesondere alleinerziehende - eine eigenständige Altersvorsorge treffen. Jede Investition in Bildung erspart mögliche Folgekosten. Sozialdemokraten in Bad Waldsee wollen diese präventive Aufgabe mit Nachdruck vorantreiben. Auch ein ehrenamtlich arbeitender Kinderschutzbund kann nicht die Mängel eines dreigliedrigen Schulsystem beseitigen. Ende Februar lautete die Überschrift eines Interviews mit der Vorsitzenden Bärbel Coatti in der Schwäbischen „Im Schulsystem gehen viele Kinder unter“. Dies gilt es gemeinsam mit Eltern, Lehrkräften und den politisch Verantwortlichen zu verhindern.